Institut für Sportwissenschaft, LFU Universität Innsbruck; Fachbereich für Bewegung und Sport, KPH – Edith Stein, Stams; Fachbereich für Bewegung und Sport, Pädagogische Hochschule Oberösterreich, Linz; Medizinische Universität Innsbruck
Die nachteiligen Auswirkungen eines hohen Anteils an sitzender Tätigkeit auf verschiedene gesundheitliche Folgen sind gut dokumentiert. Insbesondere bei Jugendlichen konkurrieren viele sitzende Tätigkeiten mit einer aktiven Freizeitgestaltung, was zu einer hohen Prävalenz von unzureichend aktiven Kindern und Jugendlichen beiträgt. In der vorliegenden Studie wurden daher die Zeiten, die mit verschiedenen sitzenden Tätigkeiten verbracht werden, und der Zusammenhang mit dem Körpergewicht bei österreichischen Jugendlichen untersucht. Die sitzende Tätigkeit wurde mit dem „Heidelberger Fragebogen zur Erfassung des Sitzverhaltens von Kindern und Jugendlichen“ bei 1225 (49,8% männlichen) Mittel- und Oberstufenschülern im Alter von 11 bis 17 Jahren erhoben. Das Körpergewicht und die Körpergröße wurden gemessen, wobei die Teilnehmer Sportkleidung trugen. Die Gewichtsklassen wurden auf der Grundlage von Body-Mass-Index (BMI)-Perzentilen nach dem deutschen Referenzsystem festgelegt. Die durchschnittliche tägliche Sitzdauer in der gesamten Stichprobe betrug 12,0 ± 1,6 Stunden, und 45 % der sitzenden Tätigkeiten während der gesamten Woche wurden auf Schulzeiten zurückgeführt. Normalgewichtige Teilnehmer gaben an, weniger Zeit im Sitzen zu verbringen als ihre übergewichtigen und fettleibigen Altersgenossen. Insbesondere wurde ein höheres Körpergewicht mit mehr Zeit für sitzende Tätigkeiten in der Freizeit in Verbindung gebracht, während sich die Unterschiede zwischen den Gewichtskategorien beim Sitzen am Arbeitsplatz in Grenzen hielten. In Anbetracht der gesundheitsschädlichen Auswirkungen eines hohen Anteils sitzender Tätigkeiten sind zusätzliche Anstrengungen zur Förderung körperlicher Aktivität bei Jugendlichen erforderlich, insbesondere bei Jugendlichen mit Übergewicht. Da fast die Hälfte der sitzenden Verhaltensweisen auf die Schulzeit zurückzuführen ist, könnten Schulen ein besonders geeignetes Umfeld für Interventionen sein, die auf einen aktiven Lebensstil abzielen.
Greier, K., Drenowatz, C., Greier, C., Ruedl, G., & Riechelmann, H. (2024). Sitting time in different contexts in Austrian adolescents and association with weight status. AIMS Medical Science, 11(2), 157–169.