Fotocredit © Tiroler Sprint Champion
Durch die Lage inmitten der Alpen und umsäumt von Bergen ergeben sich zahlreiche Sport- und Freizeitmöglichkeiten in der Tiroler Landeshauptstadt. Diese Bedingungen tragen einen erheblichen Teil zur Lebensqualität der Stadt bei. Damit die Bedürfnisse aller Sportbegeisterten berücksichtigt werden können, müssen die bestehenden Angebote und der zukünftige Bedarf laufend evaluiert werden. Die Stadt Innsbruck setzt dabei auf die Expertise verschiedener Gruppen, Vereine und Institutionen.
„Mit dem SEP soll für die Politik eine Entscheidungsgrundlage für notwendige Investitionen oder Adaptierungen im Bereich Sport erarbeitet werden. Die Innsbrucker Bevölkerung in die Erarbeitung einzubinden, ist für uns besonders wichtig.“ so amtsführende Stadträtin Elisabeth Mayr.
Das Sportamt der Stadt Innsbruck erstellt daher in Kooperation mit dem Institut für Sportwissenschaft (ISW) der Universität Innsbruck einen „Sportentwicklungsplan“ (SEP). Damit soll eine langfristige Strategie zur nachhaltigen Weiterentwicklung des Sport- und Bewegungsangebots in Innsbruck erarbeitet werden. „Seit 50 Jahren unterstützt die Universität Innsbruck unterschiedliche Institutionen dabei, die sportliche Infrastruktur und den Bedarf der jeweiligen Interessengruppen optimal Aufeinander abzustimmen“, betont Sportstadträtin Mag.a Elisabeth Mayr. „Wir freuen uns über die Zusammenarbeit!“ Viele weitere europäische Städte setzen auf eine wissenschaftliche Aufbereitung des bestehenden Sportangebots und der künftig zu erwartenden Nachfrage. In Innsbruck fehlt ein derartiges Projekt bisher. Die Ergebnisse des Sportentwicklungsplanes sollen eine wesentliche Grundlage für ein zielgerichtetes und methodisches Vorgehen zur nachhaltigen Gestaltung von Sport- und Bewegungsmöglichkeiten in Innsbruck darstellen.
Interessensgruppen eingebunden
Der SEP beinhaltet eine umfassende Analyse des Sportangebots und der Sportnachfrage in der Stadt. Dabei ist ein breites Verständnis von Sport erforderlich, womit nicht nur die Berücksichtigung der institutionellen Ausübung des Sports gemeint ist, sondern auch selbstorganisierte Freizeitaktivitäten, wie Radfahren, Skateboarden, Klettern, Skitourengehen und vieles mehr. Man setzt dabei aber nicht nur auf die eigene Expertise, sondern will auch verschiedene Interessengruppen einbeziehen: „Die Innsbrucker Bevölkerung werden wir mittels repräsentativer Befragungen direkt einbinden. Die Befragungen wird das sportwissenschaftliche Institut zu unterschiedlichen Jahreszeiten durchführen, um Verzerrungen durch eine saisonal geprägte Wahrnehmung zu vermeiden. Insbesondere die Dach- und Fachverbände aus dem Bereich Sport sowie lokale Sportvereine sollen entsprechend ihrer Wirkungsgebiete in die Planungs- und Umsetzungsprozesse einbezogen werden“, erklärt Stadträtin Mayr. Einen zusätzlichen Mehrwert des Projekts sehen Stadt und Universität zudem in der Möglichkeit, dass Studierende in die Erarbeitung des SEPs eingebunden werden und so Erfahrungen zur konkreten Anwendung der sportwissenschaftlichen Ausbildung in der eigenen Stadt gewinnen können.
Die Arbeitsschritte
Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt (Juni 2020 bis Juni 2023), gliedert sich in drei Arbeitsschritte bzw. Projektphasen und wird im Rahmen des Projektmanagements laufend zwischen Sportwissenschaft, Stadt und weiteren SportpartnerInnen abgestimmt. Den Beginn macht die Phase der Bestandsaufnahme, in welcher bereits vorhandene Daten, Studien und Dokumente aus sämtlichen Wirkungsfeldern des Sports recherchiert, tiefgehend analysiert und aufbereitet werden. Daraus abgeleitete Wissenslücken und Fragestellungen bilden die Grundlage für die in der Phase zwei folgenden Erhebungen neuer Daten (u. a. durch Bevölkerungsbefragungen, ExpertInneninterviews und Auslastungsanalyse von Sportanlagen). In einem dritten Schritt werden die Daten zusammengefasst und unter Beteiligung der zentralen AkteurInnen im Sport daraus Ziele und Maßnahmen für priorisierte Handlungsfelder abgeleitet. Daraus ergibt sich schließlich ein Gesamtkonzept für Innsbrucks sport- und bewegungsfreudige Bevölkerung.
Universität Innsbruck/Redaktion